Drei Jahre sind die Jugendrotkreuzler der Frage nachgegangen was mit Menschlichkeit geht. In der gleichnamigen Kampagne fanden in den Jahren 2017-2019 zahlreiche Veranstaltungen statt. So auch drei Landesforen im Schullandheim Oberthal. Auf dem dritten Forum am zweiten Novemberwochenende wurde die Kampagne im Saarland verabschiedet.
Freitagabend gab es hierzu eine Ausstellung bei der sich die rund 70 Teilnehmenden ein Bild von allen Aktivitäten rund um Menschlichkeit machen konnten. Bei Mitmachaktionen wie Glückteelichter basteln, Postkarten schreiben, Karmabox, Erinnerungsfoto fürs Gästebuch und vielem mehr konnten die Teilnehmer vom „Ich“ über das „Du“ zum „Wir“ alle drei Mottojahre im Schnelldurchgang erleben. Der Samstagmorgen war gefüllt mit Workshops zu den Themen Barrierefreiheit, Vielfalt, Menschenrechte, Wertschätzung und Mitbestimmung. Als starke Partner konnten wir neben dem Landesjugendring (Workshop Mitbestimmung) das Adolf-Bender-Zentrum begrüßen, welches morgens den Workshop Menschenrechte begleitete und nachmittags für die Gruppenleiter ein Anti-Bias-Training vorbereitet hatte.
Die Gruppenleiter hatten am Vormittag zu dem die Gelegenheit verschiedene Entspannungsübungen auszuprobieren, die sie sowohl im privaten Bereich als auch im Jugendverband mit ihren Gruppen umsetzen können.
Der Samstagnachtmittag stand im Zeichen der Kreativität. Die Teilnehmenden konnten neue Fähigkeiten und Fertigkeiten in den Bereichen Schreiben, Geocaching, Zeichnen und Fotografieren erwerben. Dabei stand die Kampagne bei allen Aktivitäten noch ein vorletztes Mal im Fokus. Als besondere Aufgabe bekamen alle Teilnehmer den Auftrag, eine Präsentation ihrer Workshops zu erstellen. Aufmerksames zuhören und aktives Mitarbeiten war somit doppelt angesagt.
Der Sonntagmorgen wurde genutzt, um die Präsentationen vorzustellen. Die Vielfältigkeit der gewählten Medien spiegelte die Steckenpferde der Teilnehmer wieder. So gab es eigens produzierte Videos, Diashows oder Plakate über Vielfalt und Co.. Am Ende bekamen alle Teilnehmenden die Humanitycard ausgeteilt.
Die dreijährige Kampagne „Was geht mit Menschlichkeit?“ ist somit zu Ende. Menschlichkeit wird darüber hinaus aber nicht nur aufgrund ihrer Eigenschaft als einer der sieben Rotkreuzgrundsätze in der Jugendrotkreuzarbeit fortbestehen, sondern sie lebt auch in den politischen Forderungen, die im Zuge der Kampagne entstanden sind, weiter. Die Forderungen an die Politik sind u.a. die Einhaltung des humanitären Völkerrechts, die Implementierung der Kinderrechte im Grundgesetz, die Beteiligung Kinder und Jugendlicher sowie die Absenkung des Wahlalters, eine bessere Wertschätzung für das Ehrenamt wie z.B. mehr Sonderurlaub, Gleichstellung im Einsatz bei allen beteiligten Hilfsorganisationen (-> Verdienstausfall im Einsatzgeschehen). Die Forderungen im Wortlaut können auf der Website www.wasgehtmitmenschlichkeit.de unter der Rubrik WIR nachgelesen werden.
Info zur Humanitycard: Diese wurde zu Beginn der Kampagne ins Leben gerufen und zog sich wie ein roter Faden durch die vergangenen drei Jahre.
Die Humanitycard wird an Personen verliehen, die durch ihr menschliches Handeln aufgefallen sind. Die Besitzer*innen einer Humanitycard können frei entscheiden, ob sie die Karte behalten oder an die nächste Person weitergeben.